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Presse 11.08.2022: 50 Jahre Eisstockkreis

Seit 50 Jahren wird erfolgreich auf Stock und Daube gezielt
Der Stocksportkreis feiert sein 50jähriges Bestehen mit drei Turnieren

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Julia Thalbauer Hans Dietrichsbruckner

Mitterskirchen. Sportlich und gesellschaftlich feiert der Stocksportkreis Rottal Inn am Samstag den 13. August sein 50jähriges Bestehen. Während der sportliche Teil am Samstag ab 13.30 Uhr mit drei Turnieren in der Halle in Mitterskirchen über die Bühne geht, steht ein Festabend mit den Siegerehrungen anschließend im Gasthaus Rothneichner auf dem Programm.

Bei der Gründungsversammlung ging am 1. Dezember 1972 Theo Wieser vom EC Walburgskirchen als erster Kreisobmann hervor, zum Stellvertreter wurde Karl Weber vom RSC Pfarrkirchen gewählt. Karl Schwinghammer und Alois Stiller vom EC Irging Simbach wurden als Schriftführer und Kassier gewählt. Kreisschiedsrichterobmann wurde Walter Zach vom EC Triftern, Damenwart Veri Huber vom RSC Pfarrkirchen und Weitschießwart Georg Ecker vom SV Brombach. Beschlossen wurde, dass die Kreismeisterschaft in einer Kreisklasse mit maximal 23 Mannschaften in einer Vor- und Rückrunde ausgespielt wird. Hier dürfen von höherklassigen Mannschaften, wie dem ESV Mitterskirchen, damals Regionalliga - die höchste Spielklasse in Deutschland und dem TSV Tann sowie dem EC Triftern, beide Bezirksklasse, Zweitmannschaften entsandt werden. Bereits vor der Gründung des Eisschießkreises Rottal-Inn waren eine Reihe von Vereinen dem damaligen Kreis Inn Salzach angeschlossen, wie etwa der ESV Mitterskirchen, der bereits im Jahre 1963 gegründet wurde. Nach der Gründungsversammlung gehörten dem Eisschießkreis Rottal-Inn zwanzig Vereine an. Mit der Kreis-Gründung nahm die Entwicklung der Vereine einen raschen Aufschwung. Bereits im Frühjahr 1976 beteiligten sich 46 Vereine an den Meisterschaften. Die Vereine DJK Asbach und RSV Kirchham wurden in den Kreis Passau eingegliedert. Mit der Gründung des Eisschießkreises mussten die Schützen große Strapazen auf sich nehmen, da der Landkreis über kein eigenes Eisstadion verfügte. Lange währte der Traum von einem Eisstadion, konnte aber nie verwirklicht werden. Nach dem Motto „Not macht erfinderisch“ entstand das legendäre Freitagsschießen. Hier wurden Spielgruppen zu sieben und neun Mannschaften gebildet. In einer Vor- und Rückrunde musste jeder gegen jeden antreten und nach 14 beziehungsweise 18 Spieltagen wurden die Meister ermittelt. Dieser Modus war jahrelang sehr beliebt und einmalig in der Geschichte des Stocksports. Durch dieses hochqualifizierte Training ließ auch der Erfolg nicht lange auf sich warten. 1982 übernahm Albert Seitz aus Triftern die Verantwortung als Kreisobmann, 1988 Eduard Schmidhuber bis zum Jahre 2013. Seit dieser Zeit ist Ernst Hecht aus Rattenbach bis jetzt aktueller Kreisobmann. Mittlerweile verfügt jeder Verein im Kreis eine Asphaltbahn, davon nicht weniger als über 30 Hallen was einmalig in ganz Bayern und Deutschland ist. Mit dem Bau der Hallen begann auch eine große Ära im Nachwuchsbereich. Engelbert Gschöderer vom EC Irging Simbach wurde 1978 in Innsbruck der erste Jugendeuropameister, Josef Spielbauer, ebenfalls EC Irging Simbach, im selben Jahr in Krefeld der erste Deutsche Jugendmeister. Mit Jürgen Rothaler und Stefan Reichenberger, beide vom ESV Mitterskirchen, hatte der Kreis erstmals Deutsche- und Europameister im Weitschießen. Große Erfolge feierten in all den 50 Jahren im Nachwuchsbereich der SC Reicheneibach, der ESC Rattenbach, der ESV Mitterskirchen, der TSV Neukirchen, der EC Wilhelmshöhe, der EC Julbach und der SSV Nöham mit vielen Titeln auf nationaler Ebene. Aber auch International geht kein Jahr mehr ohne Medaillen von Nachwuchsspielern aus dem Landkreis über die Bühne. Viele Vereine engagieren sich in einer vorbildlichen Nachwuchsarbeit, wobei auch immer wieder viele Mädchen den Stocksport ausüben. Aber auch die Damenteams und Herrenformationen zielen seit 50 Jahren in den höchsten Deutschen Ligen erfolgreich auf Stock und Daube, verbunden mit nationalen Titeln im Winter- und Sommerspielbetrieb. Eine Auflistung würde wohl jeden Rahmen sprengen. Aktuelle sind im Stocksportkreis 1014 Spielrechte von 38 Vereinen vorhanden und beim Bayerischen Landesportverband gemeldet.

Verantwortung übernahmen in den 50 Jahren auch immer wieder Vereine mit der Ausrichtung von Bayerischen und Deutschen Meisterschaften, aber auch als Funktionäre in allen Bereichen, wie etwa Bernhard Stelzig als ehemaliger Nationaltrainer. Das wohl wertvollste Geschenk für die Stocksportler im Eisschießkreis war aber dann im Jahre 2019 die Fertigstellung der Neun- Bahnen Halle in Mitterskirchen. Endlich kann man die Kreismeisterschaften im Landkreis Rottal-Inn durchführen. Und so gehen auch die Jubiläumsturniere am Samstag den 13. August in Mitterskirchen über die Bühne. In drei Wertungen gibt es die Ehrengaben bei einem Herrenturnier, einem Turnier Ü 60 und einem freien Turnier. Bei der geselligen Siegerehrung werden dann in einer Bilderdokumentation die 50 Jahre Eisschießen im Landkreis Rottal Inn nochmals ausführlich lebendig gemacht. Neben den teilnehmenden Mannschaften ist natürlich auch jeder sonstige Interessent herzlich willkommen, wo auch Personen aus der Gründerzeit anwesend sein werden. (hm)

Fototexte- Hahn

Die beiden Fotos trennen eindrucksvoll die 50-jährige Geschichte des Stocksportkreises Rottal Inn:

Das eine Bild zeigt Hans Dietrichsbruckner vom ESV Mitterskirchen, wohl einen der besten Schützen, den es in den 50 Jahren gab und der in den 60 und 70 Jahren über viele Jahre hinweg in der höchsten Deutschen Liga mit dem ESV Mitterskirchen spielte. Auf dem Bild zeigt er einen Bürstenstock, mit dem in den Anfängen des Stocksportes geschossen wurde.

Das zweite Bild zeigt die aktuelle Gegenwart, nämlich Julia Thalbauer von der DJK-SV Wittibreut, welche am vergangenen Wochenende erstmals für Deutschland den Euro Grand Prix im Einzelschießen der weiblichen U 16 gewann.